Du denkst über den Kauf einer Photovoltaik-Anlage (PV-Anlage) nach, um deinen eigenen Strom zu erzeugen und dabei auch noch der Umwelt etwas Gutes zu tun? Fantastisch! Aber wusstest du, dass du nicht nur auf deiner Stromrechnung sparen, sondern auch bei den Steuern richtig gut wegkommen kannst? Hier kommt der Investitionsabzugsbetrag (IAB) ins Spiel – ein Steuerinstrument, das für dich besonders beim Kauf einer PV-Anlage interessant sein kann.
Was ist der Investitionsabzugsbetrag?
Der IAB ist ein steuerliches Förderinstrument, das es dir ermöglicht, bereits vor der Anschaffung einer PV-Anlage bis zu 40% der voraussichtlichen Anschaffungs- oder Herstellungskosten gewinnmindernd abzuziehen. Diese Möglichkeit besteht für kleine und mittlere Unternehmen (KMU), die bestimmte Grenzen der Bilanzsumme oder des Gewinns nicht überschreiten. Aber keine Sorge: In vielen Fällen zählen auch Selbstständige und Freiberufler dazu.
Wie kann der IAB konkret beim Kauf einer PV-Anlage helfen?
Stellen wir uns vor, du hast vor, eine PV-Anlage zu kaufen, die dich 20.000 Euro kosten wird. Dank des IAB kannst du nun bis zu 8.000 Euro (40% von 20.000 Euro) als Abzugsposten geltend machen. Das senkt deinen Gewinn – und damit die Steuerlast – für das Jahr, in dem du den Abzug vornimmst.
Aber das ist noch nicht alles: Wenn du die Anlage dann tatsächlich kaufst, kannst du diese 8.000 Euro und die restlichen Anschaffungskosten von 12.000 Euro über die normale Abschreibung (AfA) zusätzlich absetzen. Du verteilst also die Steuerersparnis auf mehrere Jahre und verbesserst dadurch deine Liquidität.
Der IAB in der Praxis: Schritt für Schritt zum Steuervorteil
- Planung und Berechnung: Zuerst solltest du deine geplante Investition genau planen. Wie teuer wird deine PV-Anlage sein? Welche Kapazität brauchst du und wie wirkt sich das auf die Kosten aus?
- Anspruch prüfen: Nicht jeder kann den IAB nutzen. Du musst prüfen, ob du die Voraussetzungen erfüllst. Die Grenzen für die Bilanzsumme und den Gewinn können sich ändern, also bleib hier am besten auf dem Laufenden.
- Investitionsabzugsbetrag bilden: Wenn alles passt, bildet dein Steuerberater den IAB und trägt ihn in deine Gewinnermittlung ein. Dies muss bis spätestens zum Abgabetermin deiner Steuererklärung erfolgen.
- Investition tätigen: Kaufe innerhalb von drei Jahren nach der Bildung des IAB deine PV-Anlage. Wichtig ist, dass du die Anlage auch tatsächlich für dein Unternehmen nutzt.
- Abzug als Betriebsausgabe: Im Jahr des Kaufs und der Inbetriebnahme der PV-Anlage ziehst du den Investitionsabzugsbetrag sowie die regulären Abschreibungen von deinem Gewinn ab.
Was passiert, wenn du die PV-Anlage nicht kaufst?
Aber Achtung: Wenn du die PV-Anlage nicht innerhalb von drei Jahren kaufst oder die Anschaffung deutlich geringer ausfällt als geplant, muss der gebildete IAB rückgängig gemacht werden. Das bedeutet, du musst in diesem Fall eine Nachzahlung leisten. Deshalb solltest du deine Investitionsentscheidung gut überlegen und planen.
Sonderfall: Privatnutzung der PV-Anlage
Was, wenn du die PV-Anlage nicht nur für dein Unternehmen, sondern auch privat nutzen willst? Auch hier gibt es gute Nachrichten: Du kannst den IAB anteilig für den betrieblichen Teil deiner Anlage nutzen. Wichtig ist dabei, dass du eine klare Trennung zwischen betrieblicher und privater Nutzung vornehmen und dokumentieren kannst.
Weitere steuerliche Aspekte beim Kauf einer PV-Anlage
Neben dem IAB gibt es noch weitere steuerliche Aspekte, die beim Kauf einer PV-Anlage interessant sein können:
- Abschreibung (AfA): Du kannst die Anschaffungs- oder Herstellungskosten deiner PV-Anlage über ihre betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer abschreiben. Bei PV-Anlagen geht das Finanzamt meist von 20 Jahren aus.
- Umsatzsteuer: Als Betreiber einer PV-Anlage kannst du zum Unternehmer werden und Vorsteuer für den Kauf der Anlage geltend machen. Du musst dann aber auch Umsatzsteuer für den erzeugten Strom abführen. Dies kann sich lohnen, wenn du viel Strom ins Netz einspeist.
- Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG): Je nachdem, wie groß deine Anlage ist und wie viel Strom du ins Netz einspeist, kann auch das EEG eine Rolle spielen. Hier gibt es Vergütungen, die interessant für dich sein können.
Fazit
Eine PV-Anlage zu kaufen, ist nicht nur ein Beitrag zum Umweltschutz, sondern kann auch steuerlich sehr attraktiv sein. Der IAB ist dabei ein mächtiges Instrument, um deine Steuerlast zu reduzieren und gleichzeitig die Liquidität deines Unternehmens zu stärken. Dennoch sind solche steuerlichen Angelegenheiten komplex und individuell verschieden. Daher ist es ratsam, einen Steuerberater hinzuzuziehen, der dir bei der Planung und Umsetzung zur Seite steht und dafür sorgt, dass du alle steuerlichen Vorteile optimal nutzen kannst.
Investiere schlau, spare Steuern und genieße die Kraft der Sonne – mit der richtigen Planung und dem IAB wird dein Weg zur eigenen PV-Anlage nicht nur grün, sondern auch steuerlich goldwert!